Malte S. Sembten liest bei Lizas Welt Gabriele Brinkmanns Krimi Ehre, wem Ehre… und legt ziemlich genau und gut dar, warum der ursprüngliche Verleger des Buches, Felix Droste, in einem taz-Interview erklärte, es laufe „einem kalt den Rücken herunter, wenn man es liest“.
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Blöde Gesellschaftsspiele
Nummer Eins: In Broders neuer Kolumne die Unwahrheiten finden. Hab es gerade überflogen und bei zehn aufgehört. Gibt es für sowas nicht nen copy editor? Himmel. Höherer Schwierigkeitsgrad: einfache Unwahrheiten von glatten Lügen trennen.
Obwohl ich Doros Option (“der meint das gar nicht so, das ist alles Ironie”) akzeptieren kann, verweise ich jetzt schon auf die zustimmenden Reaktionen der guten Deutschen im SPON Forum, bei P.I. und anderen unerfreulichen Marktplätzen der müden Meinung.
Bah. Und dafür steh ich auf.
Autoritäten
Es geht mir hierbei gar nicht um die Sache an sich, sondern um so Geschichen wie disfranchisement und so. Im Zusammenhang mit dem Islam in D gerade besonders eklig, jüngstes Beispiel, SPON berichtet über ein Kopftuchverbot an einer Düsseldorfer Schule:
“Wir leben in einem Land, das an christlichen und demokratischen Werten orientiert ist. Das Kopftuch wird von uns als Symbol der Unterdrückung der Frau und fehlender Gleichberechtigung betrachtet. (…) Wer unbedingt möchte, dass seine Tochter in der Schule ein Kopftuch trägt, sollte sich gut überlegen, ob die Anne-Frank-Realschule die richtige Schule für seine Weltanschauung und seine Tochter ist.”
und dann später im selben Artikel
Laut Bezirksregierung erklärte der Rektor, er habe bei berufsvorbereitenden Praktika seiner Schüler oft die Erfahrung gemacht, dass die Gesellschaft immer noch große Vorbehalte gegen Muslime mit Kopftüchern habe. Nur deshalb habe er die Schülerinnen ermutigen wollen, in Schule und Beruf auf das Kopftuch zu verzichten.
Protestantensau
Immer diese Moslems! Das hier in SPON
Wegen eines papstkritischen Liedes wird der evangelische Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger von katholischen Fundamentalisten mit Morddrohungen attackiert und im Internet wüst beschimpft. Die Polizei nimmt die Drohungen ernst.
In seinem Song “Mensch Benedikt” hält Bittlinger Benedikt XVI. unter anderem vor, durch die Ablehnung von Kondomen die Ausbreitung von Aids in Afrika zu fördern. Zudem kritisiert der Darmstädter Pfarrer und Liedermacher die Haltung des Papstes, keine andere Kirche neben der katholischen anzuerkennen. Seit Bittlinger seinen Song im Mai auf dem Osnabrücker Katholikentag aufführte, sind laut Informationen des SPIEGEL auf rechtskonservativen katholischen Internet-Seiten zornige Hinweise auf den Song erschienen.
Die Wutwelle habe ihn “vollkommen unerwartet” getroffen, sagt Bittlinger. In Drohschreiben wird der Songschreiber als “dreckige Protestantensau” bezeichnet, andere halten ihn für “vom Teufel besessen”, einen “Stinker” oder beklagen, keine “Aggressionen” gegen ihn “rauslassen” zu können. Die hessische Polizei nahm die Drohungen so ernst, dass sie ein Konzert unter Polizeischutz stellte und eine verdächtige Postsendung an ihn von einer Spezialeinheit öffnen ließ.
Der Freund meines Feindes, nein, der Feind, nein, wie war das noch mal?
Albernes (wiedermal) bei Lizas Welt, wo die Autorin in einem Artikel über Frau Amirpur schreibt
Man kann es nicht einmal mehr Appeasement nennen, was die promovierte Koranexegetin betreibt – es ist eine Form von Kollaboration.
Denn wenn man schon nicht die gleiche, wie selbstverständlich RICHTIGE, Meinung vertritt wie Liza, hat man nicht einfach unrecht, nein, im Grunde arbeitet man dem FEIND zu. Subtilitäten sind da reine Korinthenkackerei, nuschelt sie einem ins Ohr, zumindest bei diesem Thema. Man möchte es nochmals unterstreichen. FEIND. Daß das klar ist. Der Feind ist der Feind und der muß WEG! *hust* So einfach kann die Welt gleich sein. Ach ist das lustig. Ein paar Scheiben Jingoismus, eine Messerspitze Rassismus und ein gehäufter Löffel Sexismus, fertig ist die Pampe. Na, Appetit?
Liza schließt mit einem bedauernden (und bedauernswerten) Nachsatz
Leider ist das hierzulande nicht strafbar
In ganz verzweifelten Momenten denk ich das zugegebenermaßen auch. Frau Amirpur meine ich damit aber nicht.
Going to the movies
Hm. In der Dutch News dies
Entertainment entrepreneur Harry de Winter has taken out a page-wide advert on the front page of Monday’s Volkskrant newspaper accusing MP Geert Wilders of racism.
‘If Wilders said the same about Jews and the Old Testament as he does about Muslims (and the Koran) he would have been long picked up and sentenced for anti-semitism,’ the advert reads.
Zusammen mit der überwältigend negativen Berichterstattung von Publikationen wie Spiegel Online, die sonst eigentlich recht zuverlässig das Abendland verteidigen, es scheint, als ob Broder mal recht hat? Er schreibt nämlich
Geert Wilders mag vieles sein – selbstbewusst bis an die Grenze der Eitelkeit, borniert bis an den Rand der Selbstaufgabe. Ein “Rechtspopulist” ist er nicht. Erstens ist er ein radikaler Liberaler, zweitens ist das, was er gerade macht, extrem unpopulär.
Das und das was folgt, muß Broder natürlich schreiben, damit er sich selbst eine Rechtspopulismusfreiheit bescheinigen kann. Aber trotzdem: hat er nicht recht? Selbstverständlich hat er nicht recht, denn, wie eine von Broder selbst verlinkte Besprechung des Films feststellt:
Doch wie soll sich ein westliches Publikum, das mit den aufwendig inszenierten Bilderwelten Hollywoods groß geworden ist, mit dieser dilettantisch inszenierten, antiquierten Hauruck-Ästhetik politisch mobilisieren lassen, die Wilders in “Fitna” bietet?
Es ist die Form des Produkts, die Geert Wilders Film auf solche zurückhaltende und -weisende Reaktionen treffen läßt. Längst gibt es populärere und besser gemachte filmische Formulierungen der selben haßerfüllten Idee, etwa Edward Zwick’s Film The Siege. All das ist längst ein gängiges und beliebtes Element der Populärkultur und nur das dumpfe Vorgehen Geert Wilders ist es, das die Leute zurückstößt. Inhaltlich liegen sie voll auf seiner Linie, und es ist keine wilde Zusatzannahme, daß Wilders, wie schon beim Streit um den EU Beitritt, diese ‘Volksmeinung’ seinen Parolen zugrunde legt. Das würde ihn tatsächlich zum Populisten machen, ob Herr Broder das glaubt oder nicht. Der andere Aspekt, das mit dem Rechtspopulisten, da liefert Broder selbst die besten Gegenargumente und ich kann nur auf den werten Herrn zurückverweisen.
Kinoabend
heute fitna ansehen wollen. das hier gefunden.
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Dummes von der CSU
Christine Haderthauer bei Spon:
An der Türkei und anderen Staaten der islamischen Welt ist das Zeitalter der Aufklärung spurlos vorüber gegangen.
Intellektuelle Bankrotterklärung: Broder, die Zeit und andere
Ich schreibe gerade einen englischen post über den Archbishop von Canterbury und seinen Vortrag über die Sharia. Aber eine deutschssprachige Anmerkung habe ich zuerst: mal abgesehen davon, daß die SPON-Berichterstattung gewohnt tendenziös und halbgar ist, toppt Broder das alles natürlich wieder einmal, indem er nicht nur nichts verstanden hat, sondern sich auch nicht die Mühe gegeben hat, sich zu informieren. Ein Beispiel:
Nur irrt sich der Bischof, wenn er glaubt, man könne eine Gesellschaft wie eine Betriebskantine organisieren, deren Benutzer die Wahl zwischen einem Fleischgericht und einen vegetarischen Menü haben. Ein wenig Scharia kann es genauso wenig geben wie ein wenig Schwangerschaft. Die Scharia regelt das ganze Leben, wer sie nur in Teilen übernehmen will, hat von der Zwangsläufigkeit, die ihr innewohnt, keine Ahnung. Es ist, als würde man in einem Freibad das Nacktbaden unter der Bedingung erlauben, dass jeder Besucher darüber entscheiden darf, welches Kleidungsstück er ablegen mag. […]
Da ein Teil der Migranten nicht willens oder nicht in der Lage ist, die Regeln der Gesellschaft anzunehmen, soll die Gesellschaft die Regeln der Migranten übernehmen. So kann “Integration” auch definiert werden – als ein Auftrag an die Mehrheit, sich der Minderheit anzupassen.
Wie hier nachzulesen ist, liegt Broder in so ziemlich jedem Detail daneben. Weder hat der verstanden, was Dr. Williams mit der Scharia meint, noch was für eine Art rechtliches Modell (das in britischer Jurisdiktion übrigens längst möglich ist und auch durchgeführt wird) sich der Erzbischof vorgestellt hat, und vor allem nicht, daß Dr. Williams die Einwände kennt und sie sorgfältig und nachdenklich bespricht. Er nennt Bedingungen, die einzuhalten die einzige Möglichkeit sind, solch eine Änderungen in der britischen Jurisprudenz einzuführen. Entsprechend wäre nach des Bischofs Plan keine einzige der von Broder aufgeführten “Schreckensszenarien” nach des Bischofs Plänen überhaupt möglich.
Wogegen argumentiert Broder also? Der Schlüssel liegt in seinem Bestehen auf dem Ausdruck “Migrant”. Dr. Williams, der durchaus problematische Meinungen vertritt, seit er Erzbischof ist, sieht, daß es hier darum geht, daß man ganze Gemeinden von Staatsbürgern hat, die nicht vom System erfaßt werden. Der Grund dafür ist unerheblich. Denn mit diesem Problem gilt es umzugehen. Herr Broder jedoch, der den gemeinen Moslem offensichtlich nach wie vor als Fremdkörper im Land begreift, kann das nicht verstehen, oder er will es nicht. Drum bläst er ins selbe Horn wie der rechte Flügel der CDU/CSU, die NPD und andere nette Parteien. Man möchte Broder immer wieder schütteln, bis er versteht, was er sagt, wenn er das Wort “Aufklärung” in den Mund nimmt, aber da ist wohl sowohl Hopfen als auch Malz verloren. Söder bringe ich Vernunft auch nicht mehr bei.
Und das Traurigste ist, daß bei dieser, na, man möchte fast: Kampagne sagen, auch die Presse hübsch mitmischt. So wie die Zeit, deren Titelbild unlängst übrigens wieder sehr *hust* hübsch war. In einem Kommentar war sie, im Gegensatz zu Broder, aber wenigstens ehrlich und gab zu, die Rede nicht verstanden zu haben (wobei ich bezweifle, daß sie sie gelesen hat):
Der Sinn des Vortrags, den er vergangene Woche vor 1000 Juristen hielt, erschließt sich selbst nach sorgfältiger Lektüre nur schwer.
Das hielt sie aber nicht davon ab, die Rede aufgrund zweier Sätze zu kritisieren, die “an Klarheit nchts übrig ließen”, die sie aber offensichtlich schlicht und ergreifend nicht verstanden hat:
Die Übernahme von Elementen der Scharia in britisches Recht bezeichnete Williams als “unvermeidlich”. Auch nannte er die Position, ein Rechtssystem für alle verbindlich zu erklären, “ein bisschen gefährlich”.
Peinlich, da die ZEIT sich auf den Vortrag bezieht. In einem am selben Tag gegebenen Interview drückte Dr. Williams sich weniger sorgfältig aus, aber das ist hier ja unerheblich. Im Vortrag sagte er erstens nicht, es IST unvermeidlich, sondern es SCHEINT unvermeidlich. Und zweitens sagte er das nicht absolut, sondern er formulierte es als teil einer wenn…dann Konstruktion. ‘Wenn wir sozialen Frieden wollen, dann scheint es unvermeidbar,…’
Das Verhalten der ZEIT und Broders in diesem Disput ist nichts weiter als eine weitere intellektuelle Bankrotterklärung. Hurra wir kapitulieren? Sicher. Vor der Vernunft, soweit es die Zeit und Broder betrifft. Für eine offene Gesellschaft ist dieser dem Bürgertum ins Ohr geträufelte Hass reines Gift.
Islamophobie in den guten Kreisen (Update)
Der Soldat vergaß nicht zu erwähnen, daß Manöver und Rüstung entbehrlich wären, sobald die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in allen Ländern abgeschafft wäre. “Und die Ausbeutung der Frau durch den Menschen.” sagte Beatriz. “Wie”, sagte der Soldat. Sein Unverständnis erklärte sich Beatriz mit den idealen Zuständen seiner Heimat.
(Irmtraud Morgner)
Es ist mir ein Rätsel, nicht nur mir, aber ich bin ja der mit der großen Klappe, also rede ich von mir, daß Menschen, die in bestimmten Belangen zu einer guten und kleinteiligen, sorgfältigen und ausgewogenen Analyse fähig sind, diese Fähigkeit in anderen Bereichen völlig vermissen lassen.
Ich dachte immer, es gibt sowas wie eine Fähigkeit zum kritischen Denken, die man entwickeln kann. Wenn man sie hat, wendet man sie an. Oder so. Dass ich seit einiger Zeit über die blogroll von classless kulla an den blogs verschiedener, entweder der gleichen Szene wie Kulla (ich bin mir unsicher. Ich sach mal: antideutsch. Das sind aber auch mindestens zwei verschiedene Szenen, habe ich bei der Kloppe, die Antideutsche untereinander manchmal verteilen, den Eindruck. Eine Klarstellung fänd ich hilfreich. Schreiben: mir!) oder einer ähnlichen Szene angehöriger Menschen, mitlese, desillusioniert mich da ein bißchen. Da findet man ausgezeichnete Analysen des Antisemitismus und freut sich schon und dann schlägt der Dorn-Effekt voll zu (hier im ersten Satz beschrieben.).
Denn, lo and behold, es stellt sich manchmal plötzlich heraus, daß man es mit einem islamophoben Menschen zu tun hat. Und zwar mindestens auf dem Dämlichkeitsniveau eines Herrn Broder. Aber was ist denn mit den anderen Sachen? Was ist denn plötzlich passiert? Mit einem Mal findet der bestürzte Leser Analysen auf dem Niveau einer knapp bestandenen mittleren Reife. Etwa hier, wo jemand die offensichtliche Islamhetze in den Medien so vom Tisch wischt:
Zwar mühen sich ausnahmslos alle etablierten Medien damit, den Islam vom „Islamismus“ und die (angeblich oder tatsächlich) friedlichen von den terroristischen Muslimen zu trennen; zwar beruft der Innenminister „Islam-Konferenzen“ ein, von denen dezidierte Kritiker der selbst ernannten Religion des Friedens ausgeschlossen bleiben; zwar wird allenthalben vor einem „Generalverdacht“ gegen die Anhänger des Propheten gewarnt und auf die kulturellen Leistungen des Islams hingewiesen –
Das, meine ungläubig schauenden Lieben, ist wirklich ein Argument der Autorin. Da kommt nichts mehr. That’s it. Das war’s schon. Man könnte nun glauben, gut, diese Autorin ist leider etwas oberflächlich, nicht interessiert, zum Beispiel an der Tiefenstruktur, die rassistischen Argumenten meist zugrunde liegt, etwas in der Art, bitteschön. Das hätte ich auch fast geglaubt. Aber nur wenige Zeilen später findet sich diese Bemerkung:
Rether merkte entweder gar nicht, welches antisemitische Klischee er da bediente, oder er nahm es bewusst in Kauf; die letztgenannte Möglichkeit ist bei einem, der Israel auch schon mal als „ganz normalen Apartheidstaat“ bezeichnet, zumindest nicht auszuschließen.
Ach? Auf einmal gibt es also die Möglichkeit, Klischees zu bedienen? Wohl gemerkt, Rether hat Juden nicht einmal erwähnt. Selbstverständlich hat die Autorin recht in ihrer Analyse, aber das hier ist ein völlig anderes Maß, das hier angelegt wird. Und wieso? Zeigt ihre Analyse, zum Beispiel auch in diesem völlig angebrachten Artikel, nicht, daß sie es kann? Daß sie es besser wissen müßte? Bei der Auflösung dieses Rätsels greift vielleicht ein Vorwurf, den sie dem armen dummen Kabarettisten vor seine kabarettierenden Füße wirft:
das könnte Rether wissen, wenn er es denn wissen wollte
Ja eben. Sie könnte es besser wissen und sagen. Nur mit dem wollen, da hakt es etwas. Es ist, als sei es unbewusst eine so große Überwindung, nicht antisemitisch zu sein, daß man ein Ventil braucht, um den Hass loszuwerden. Und wieso sollte das nicht der Islam sein? Den konnte man schon immer ganz gut hassen, alte Islamverunglimpfer wie Bernard Lewis, denen ihre Unwahrheiten Mal aufs Mal nachgewiesen wurden, erfreuen sich noch immer einer hohen credibility, aber versuch du mal, Weininger zu zitieren. Lewis geht immer noch runter wie Öl. Und das Beste ist, daß man sich beim Islam, im Gegensatz zum Antisemitismus, bei dem man sich zwar keine neuen Klischees ausdenken mußte, aber durchaus ‘neue’ Leute, denen man sie anhängen konnte, man konnte mit einem Mal zB nicht mehr einfach ‘der Jud’ sagen, wenn man den Jud meinte, gar nichts neues ausdenken mußte. Früher meinte man genau die gleichen Leute, die man heute meint, man verwendet exakt die gleichen Klischees, exakt die gleiche Argumentation und auf deutsch kann man auch immer noch sehr schön ‘Araber’ sagen, mit starker Betonung auf dem ersten A.
Ich würde ja sagen: whatever gets you through the day, aber traurig macht mich das schon. Wenn schon die, die eigentlich auf der ‘richtigen’ Seite stehen, dies nur deshalb machen können, weil sie mit einem Bein eigentlich noch auf der anderen Seite stehen, um dem kinderschändenden Ziegenficker einen Tritt zu verpassen, da kriegt man bloß wieder Kopfweh. Und damit schlagen wir den Bogen zum Eingangszitat aus einem Roman der großen Irmtraud Morgner. Natürlich, so stellt sich heraus, hat das Unverständnis des jungen Soldaten einen anderen Grund. An diesen Aspekt hat er nämlich gar nicht gedacht. Oder nicht auf die gleiche Art und Weise.
Übrigens. Das mag mir auffallen, weil ich gerade den prison break/doctorow artikel umgeschrieben habe (die Änderungen sind noch nicht online), aber daß die Autorin des hier zitierten blogs ausführliche Artikel über die Fußballbundesliga schreibt, ist vielleicht nur ein blöder Zufall. Hm.
Ps. Daß ich hier diese spezielle Art der selektiven Blindheit gewählt habe, heißt nicht, daß es nur die gibt, ein ganz anderes Beispiel aus einer anderen Richtung hätte ich mit Arne Hoffmann gehabt, der u.a. auch für den watchblog islamophobie schreibt, und der ganz eigene blinde Flecke entwickelt, wenn er wiederum über Antisemitismus oder Feminismus schreibt.
Nachtrag Lange bevor ich diesen post geschrieben habe, hat sich übrigens Herr Broder zu Wort gemeldet, was ich beinahe übersehen hätte (via):
“Wehe uns, wenn hier demnächst die Moscheen brennen, dann wills WIEDER keiner gewesen sein”, orakelt der Dhimmi und meldet sich freiwillig zum Dienst bei der Leibstandarte “Osama”.
Das Wort Dhimmi ist übrigens von seiner Wucht, Brutalität und Menschenverachtung heute im bürgerlich einigermaßen akzeptierten Vokabular kaum zu übertreffen. Es findet sich zum Beispiel auch unter den Fittichen von classless Kulla, bei dem Kommentare stehen wie
Deine Argumentation ist inhaltlich eher die eines Dhimmi
Dieser Kommentar, wohlgemerkt, steht unter einer simplen religionshistorischen Auslassung eines anderen Kommentierenden und wird von Kulla gebilligt, anders als das bloße Anführen von Personen übrigens, die in einem völlig anderen Bereich antisemitismusverdächtig sind. Kulla selbst schreibt über Rassismusvorwürfe etwa an Adresse der bahamas, die ich oben an einer signifikanten Stelle zitiert habe
Wenn es jemand für rassistisch hält, wenn sich zugunsten von Israel und von nicht-ethnisierten Migranten ausgesprochen wird, weiß ich auch nicht, warum ich mit ihm unbedingt diskutieren muß.
Nein, ich auch nicht. Und das ist auch nicht das Problem und das wissen wir alle. Duh.
Das schließt wieder den Kreis zum Artikel, unter dem dieser Nachtrag steht. Wäre diese Argumentationsweise an anderer Stelle, etwa bei Arne Hoffmanns Antisemitismusverteidigung, so aufgetaucht, ich glaube Kulla hätte sich (zu Recht) nicht einmal damit befaßt. Also wieso…? Wieso hält er solchen islamophoben oder zumindest antiislamischen Rassismus für eine “offene Frage”? Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. An der Blödheit kann es nicht liegen, blöd ist nämlich weder Kulla noch Liza. Noch Broder. Aber woher kommt das? Antworten nehme ich gerne an, obwohl zum Beispiel individualpsychologische Begründungen à la wojna (“du kommst mit deinem Leben nicht klar”) natürlich Unfug sind.
Broder, oder der Haß. Eine Komödie in vielen Akten.
Ach, was soll ich noch sagen nach gefühlten 100 Kommentaren über Broders erhellende Weisheiten. Der gute Herr Broder hat sich wieder im Ton vergriffen und zwar nicht gerade wenig. In seinem Kommentar zu Jens Jenssens unglücklich formuliertem ZEIT-Videokommentar, der tatsächlich nicht unproblematisch ist, nutzt er die Gelegenheit, seinen gewohnten (gewöhnlichen?) Haß zu verbreiten. Da sagt er
Vollends auf die “Ausländerfeindlichkeit” fixiert, will er nicht wahrhaben, dass es […] nicht nur “Bürger mit Migrationshintergrund”, sondern auch “Migranten mit kriminellem Hintergrund”.
und demonstriert, was genau Jenssen mit Ausländerfeindlichkeit meint und mit dem Klima der Intoleranz. Tatsächlich geht es rein sachlich in dieser Debatte um Bürger mit Migrantionhintergrund und nicht um Migranten. Rhetorisch hat das Verwischen der Grenzen nur einen einzigen Zweck, und das ist uns allen klar, sogar, wie ich vermute, Broder, ebenso, daß man weiterhin bei Gewalt mit Migrationshintergrund nicht die einfachen Schlüsse ziehen kann, wie er das im direkt folgenden Satz sagt:
Stellt man ihm die Frage, warum es bei Migranten mit primär asiatischem Hintergrund nicht die gleichen Probleme wie bei Migranten mit arabischem bzw. muslimischem Hintergrund gibt, schreit er gleich “Rassismus”, obwohl es nicht um Rasse, sondern um Kultur und Erziehung geht, die sich im täglichen Verhalten niederschlagen.
Ein Blick in Polizeiberichte könnte Broder vielleicht bei der Differenzierung helfen. Oder Nachdenken. Integration in eine Gesellschaft, die, wie Broder quasi selbstlos demonstriert, die hier geborenen und Aufgewachsenen als im Grunde gerade erst Zugewanderte begreift, bei gleichzeitiger deutlicher Abwertung des Zugewanderten gegenüber dem hier Geborenen, ist eben ein schwieriges Unterfangen. Nicht überraschend in einem Land allerdings, in dem erst seit knapp mehr als zehn Jahren die Bindung von Staatsbürgerschaft an Blut aufgegeben wurde. Das spricht sich eben nicht so schnell herum. Dem von Broder Angegriffenen der “gleich ‘Rassismus'” schreit ist im Übrigen beizuspringen. Den Broders Attacke zugrundeliegenden frustrierenden Sachverhalt hat Lysis erkannt und beschrieben:
Ich finde es immer wieder verblüffend, dass Statistiken, die in Deutschland quer durch die politische Bank zur Hetze gegen Migrant_innen verwendet werden — nämlich dass “Ausländer” an Straftaten überproportional beteiligt seien —, im Diskurs über Schwarze in den USA allein für die Gewalt rassistischer Verhältnisse stehen. Es ist wie verhext: Selbst die Jungle World käme nie auf die Idee, die mit “Südländern” vollgepropften Gefängnisse als Teil einer die gesamte deutsche Gesellschaft durchziehenden rassistischen Maschinerie zu deuten. Denn auch hier wird die “Kriminalität”, die von migrantischen Jugendlichen “ausgeht”, noch immer diesen selbst vorgehalten statt den Verhältnissen, die sie dort positionieren, wo man zum Delinquenten* (gemacht) wird.
Nun. Dem ist nichts weiter zuzufügen. Außer der in meinen Broderkommentaren fast schon erwarteten Empfehlung an den herrn Broder, doch mal ein gutes Buch zu lesen. Und der Hoffnung, daß Broder das nicht ernst meint, sondern nur vonm rechten Rand aus ein bißchen provozieren will. Durch sein Endorsements gewisser ähnlich schwachdenkender blogs (wie der hier kritisierte) sinkt allerdings die Wahrscheinlichkeut für sowas.
Watchblog Islamophobie ist geschlossen.
lysis schreibt letzte Woche
Das Watchblog Islamophobie ist an diesem Wochenende leider abgeschaltet worden. Hauptgrund ist die Erkrankung von Bigberta, deren langjähriges Engagement von Huib Riethof hier noch einmal gewürdigt wird.
Im Hintergrund dürften aber auch die Angriffe durch Udo Ulfkotte eine Rolle spielen, der mit seiner Organisation Pax Europa den “Counter-Jihad” ausgerufen hat und seit einiger Zeit an einer Allianz rechter europäischer Parteien gegen den “Islam in unseren Städten” schmiedet. Durch Klagen konnte er die Betreiber des Watchblogs, welche ihm u.a. diverse antisemitische Äußerungen nachgewiesen hatten, in gleichermaßen ruinöse wie nervenaufreibende Prozesse verwickeln, die, um es vorsichtig auszudrücken, der Gesundheit von Bigberta sicher nicht förderlich gewesen sind.
Ich hab den watchblog aus meiner blogroll genommen, aber die verlinkungen zum watchblog in verschiedenen Artikeln hier werde ich wohl nicht so schnell austauschen können.
Europäische Islamophobie
SPON berichtet über eine neue Studie
Klare Mehrheiten in allen untersuchten europäischen Staaten empfinden eine “verstärkte Interaktion zwischen dem Westen und der islamischen Welt” als Bedrohung: 79 Prozent in Dänemark, 68 in Spanien, 67 in Italien und den Niederlanden. Die Vermutung, Israelis und Amerikaner müssten sich mindestens ebenso bedroht fühlen, ist so naheliegend wie falsch: 70 Prozent der Amerikaner und 56 Prozent der Israelis finden mehr Interaktion gut – ebenso wie umgekehrt Mehrheiten in Ägypten, den Palästinensergebieten, der Türkei und Iran.
Woher die besondere Berührungsangst der Europäer? Die Autoren der Studie führen das wachsende Unbehagen an der Zuwanderung aus islamischen Ländern an, die Wahrnehmung, der Islam bedrohe Europas kulturelle Identität. Belege dafür gingen kürzlich auch beim SPIEGEL ein, der zu Weihnachten eine Titelgeschichte über den Koran druckte: Leserbriefschreiber berichteten, sie fühlten sich “vom Islam überrollt und erdrückt”, Europa werde “gezielt islamisiert”; die Religion der Muslime “nerve”, Leser des Korans liefen “als ein Rudel Schwachköpfe, Bombenleger, Kinderschänder und Steinzeitproleten durch die Gegend”. Ausruf eines Lesers aus Berlin: “Gott schütze uns vor dem Islam.”
Fand ich ganz interessant. Der Artikel selbst ist schlecht durchdacht, aber na gut. Das gleiche (“na gut”) gilt auch für solche Studien im Allgemeinen, aber immerhin fand ich den Artikel zumindest lesenswert.
Die FPÖ ist lustig. SPON nicht.
Die Spitzenkandidatin der Freiheitlichen Partei, Susanne Winter, nutzt den Empfang, um die Anhänger ihrer Partei zu mobilisieren, einer Partei, die sich in der Vergangenheit immer wieder auf Kosten von Ausländern und Minderheiten profilierte.
Doch was ihre Anhänger jetzt zu hören bekommen, war bisher noch nicht da. Die Spitzenkandidatin sieht ihr Heimatland in Gefahr: Es drohe ein “islamischer Einwanderungs-Tsunami über Graz”. In 20 oder 30 Jahren werde die Hälfte von Österreichs Bevölkerung muslimisch sein. Es gelte daher, den Islam – “ein totalitäres Herrschaftssystem” – “dorthin zurückzuwerfen, wo er hergekommen ist: jenseits des Mittelmeeres”.
Trauriger Höhepunkt ihrer Tirade ist ein Angriff auf den Religionsgründer selbst: “Im heutigen System” wäre Mohammed “ein Kinderschänder”. Winter spielt damit auf die angebliche Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen an und zieht eine Linie zu kriminellem Verhalten in der Gegenwart: Es gebe “einen weit verbreiteten Kindesmissbrauch durch islamische Männer”, sagt sie. Außerdem, so polemisiert Winter weiter, sei Mohammed ein Feldherr, der den Koran in “epileptischen Anfällen” geschrieben habe.
Das werde ich zwar nicht kommentieren, aber hinweisen möchte ich schon darauf, daß SPON ähnlich dumme und rassistische Äußerungen ungekürzt publiziert (von mir in diesem blog mehrfach kommentiert) und ähnlich dumme und rassistische Sentiments bedient. Weil es aber die FPÖ ist, ist es auf einmal “traurig”. Das ist doch die blanke Heuchelei, um nicht zu sagen: Bigotterie. Das ist doch zu blöde.
On Islamophobia and Homophobia / Über Islamophobie und Homophobie
There you go. A good essay on Islamophobia and an even better one on Homophobia at the same time. Highly recommended.
Islamophobia has, at least in this country, its relevance not as a mass phenomenon, but as an elite discourse, which, shared by considerable numbers of leftist, liberal, and conservative intelligentsia, makes possible the articulation of resentments against immigrants and anti-racists in a form which allows one to appear as a shining champion of the European enlightenment. What Islamophobes accuse people of Turkish and Arabic heritage of would not even be understood as a reproach by the majority of Germans: opposition to Jews and Israel, dislike of gays, and the sexist degradation of women — all established forms of German everyday practice, which in Islamophobic discourse are construed as special qualities of Muslim immigrants which should disqualify them as members of German society.
Bitteschön. Ein sehr ordentlicher, man möchte euphorisch rufen: ausgezeichneter! (was er dann doch nicht ist) Artikel über Islamophobie und zugleich ein noch besserer eigentlich über Homophobie. Sehr sehr lesenwert.
Islamophobie hat, zumindest hierzulande, seine Bedeutung nicht als Massenphänomen, sondern als Elitendiskurs, der es beträchtlichen Teilen der linken, liberalen und konservativen
Intelligenz ermöglicht, Ressentiments gegen Migrant_innen und Antirassist_innen in einer Form zu artikulieren, die sie zugleich als glühende Verfechter_innen der alteuropäischen Aufklärung erscheinen lässt. Was Islamophobe türkisch- und arabischstämmigen Leuten zum Vorwurf machen, ist etwas, das die Mehrheit der Deutschen vermutlich gar nicht als solchen begriffe: gegen Juden und Israel zu sein, Schwule nicht zu mögen und Frauen sexistisch herabzustufen – alles gängige Formen der deutschen Alltagspraxis, die im islamophoben Diskurs aber als spezielle Eigenschaften muslimischer Einwanderer konstruiert werden und sie als Mitglieder der deutschen Gesellschaft disqualifizieren sollen.
Broder nach Zahlen (Update)
Ach, ich weiß gar nicht, ob ich dazu was sagen soll. Aber der Vollständigkeit halber. Broder, der wie ich offenbar nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, als herumzupöbeln (ist er auch krank? Ein Arzt hat mir heute gesagt: erstmal 12 Stunden nichts essen und schwarzen Tee (in Massen) sowie moderate Mengen ausgesprudelter Cola trinken. Bitteschön, lieber Henryk), schrieb zum Attentat auf Bhutto folgendes
Zwei Tage nach der Ermordung von Benazir Bhutto breitet sich in Pakistan das Chaos aus, und der Rest der Welt ist entsetzt und ratlos. Wie konnte es nur soweit kommen? Wusste Frau Bhutto nicht, welche Gefahr ihr drohte? Warum wurde sie nicht besser geschützt?
Unruhen in Pakistan nach dem Bhutto-Mord: Die Welt ist entsetzt – und ratlos
Und vor allem: Wird es in Pakistan im Januar demokratische Wahlen geben?[…]
Dass die islamischen Fundamentalisten, die nicht nur Frau Bhutto ermordet, sondern auch Tausende ihrer Landsleute vom Leben zum Tode befördert haben, nur noch eine Armlänge von der Verfügungsgewalt über Atomwaffen entfernt sind, bereitet den Kommentatoren nur leichte Kopfschmerzen. Denn wenn Indien die A-Bombe hat, dann kann man es den Pakistanern nicht übelnehmen, dass sie mit dem großen Nachbarn auf gleicher Augenhöhe kommunizieren wollen.
Dieser Artikel spricht ja im Grunde für sich. Es ist ja der selbe dumme Mist, den er auch schon in Buchform veröffentlicht hat. Interessant ist nur, daß es ja nur womöglich gar keine Islamisten waren, sondern die machtbewußte Regierung. Oder so. Es ist schon faszinierend, wie schnell Broder aufschreit, sobald ihm etwas in sein schlecht denkendes (und unterirdisch unbelesenes) Hirn paßt. Ich muß mal suchen. Es gibt bestimmt eine Stellungnahme von Christopher Hitchens.
PS. Tatsächlich, es gibt eine und Hitchens’ Stellungnahme ist weit weniger haßerfüllt als Broders. Klar, daß sich die Meinungen dieser beiden Geistesgrößen nur wenig unterscheiden, aber durch die Hereinnahme von Bhutto in den Kreis der zumindest teils Bösen ergibt sich irgendwie (correct me if I’m wrong) differenzierteres Bild.
Who knows who did this deed? It is grotesque, of course, that the murder should have occurred in Rawalpindi, the garrison town of the Pakistani military elite and the site of Flashman’s Hotel. It is as if she had been slain on a visit to West Point or Quantico. But it’s hard to construct any cui bono analysis on which Gen. Pervez Musharraf is the beneficiary of her death. The likeliest culprit is the al-Qaida/Taliban axis, perhaps with some assistance from its many covert and not-so-covert sympathizers in the Pakistani Inter-Services Intelligence. These were the people at whom she had been pointing the finger since the huge bomb that devastated her welcome-home motorcade on Oct. 18.
She would have been in a good position to know about this connection, because when she was prime minister, she pursued a very active pro-Taliban policy, designed to extend and entrench Pakistani control over Afghanistan and to give Pakistan strategic depth in its long confrontation with India over Kashmir. The fact of the matter is that Benazir’s undoubted courage had a certain fanaticism to it.
Albern II
Nachdem ich mich gestern geärgert habe über die Aufnahme der neuen Studie zu Muslimen, traf ich heute angenehm kühlköpfige blogeinträge an, etwa bei Entartetes Engagement
Im Auftrag des Schäuble-Ministeriums erstellten die Hamburger Forscher Katrin Brettfeld und Peter Wetzels die Studie “Muslime in Deutschland”, bei welcher in vier großstädtischen Regionen rund 1000 Muslime befragt wurden. Insgesamt sehen die Ergebnisse wie zu erwarten aus. Nur eine Minderheit der Muslime (5,5%) hält Gewalt zur Ausbreitung des Islams für gerechtfertigt. 90% der befragten Muslime halten Selbstmordanschläge für feige und eine ebenso große Anzahl an befragten Personen lehnt das Töten von Menschen im Namen der Religion ab. Jedoch fühlen sich 50% der Muslime von der Gesellschaft ausgegrenzt und 20% erlebten selbst in den vergangenen zwölf Monaten Ausländerfeindlichkeit.
Die Anzahl der Muslime, die antisemitische Voruteile mit sich tragen und demokratiefeindlich eingestellt sind, sind, so die Forscher, etwa mit den Zahlen aus der deutschen Bevölkerung zu vergleichen.
via classless
Albern
Mir mißfällt der Ton in dieser Debatte.
SPON tönt
Eine neue Studie zu Muslimen in Deutschland zeichnet ein düsteres Bild: 40 Prozent sind fundamental eingestellt, 6 Prozent gewaltbereit. Die Zahl der Rechtsstaatsgegner ist ähnlich hoch wie die von deutschen Nichtmuslimen. Politiker und Experten sind erschrocken, halten die Daten aber für realistisch.
Was daran düster ist, daß es genausoviele Muslime mit demokratiefeindlicher Einstellung gibt wie deutsche, etwas, das durchaus nicht von SPON unterschlagen, sondern hier ausgeführt wird
Der Kultur- und Sozialanthropologe Werner Schiffauer sagte dem Blatt, die Hamburger Studie komme auch zu dem Schluss, dass demokratiefeindliche Einstellungen bei nicht-muslimischen Deutschen etwa ebenso häufig anzutreffen seien. Daher könne nicht gesagt werden, dass der Islam Demokratiefeindlichkeit stärker fördere.
erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Müssen Muslime ‘besser’ sein als nicht-muslimische Bürger, damit das Bild nicht mehr “erschreckend” ist? Die Rhetorik der beiden SPON Artikel finde ich, na, nicht erschreckend, eher erwartet, aber unangenehm. Diese Aufregung, wenn sie nicht u.U. höchst unangenehme politische Maßnahmen zeitigen könnte, wäre als albern zu bezeichnen. Siehe auch, was für die Studie unter “fundamental” fällt.
40 Prozent aller befragten Muslime in Deutschland sind “fundamental orientiert”. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Muslime wären das 1,2 Millionen. Merkmale dafür sind: eine enge religiöse Bindung, hohe Alltagsrelevanz der Religion, die starke Ausrichtung an religiösen Regeln und Ritualen verbunden mit einer Tendenz, “Muslime die dem nicht folgen auszugrenzen sowie den Islam pauschal auf- und westliche, christlich geprägte Kulturen abzuwerten”. Die Zahl ist nach der Studie indes nicht gleichzusetzen mit dem Umfang des Potentials demokratieskeptischer, intoleranter oder gar islamismusaffiner Haltungen unter Muslimen.
Also? Inwiefern unterscheidet sich das gros dieser Ausführungen von den Forderungen des aktuellen Papstes? Oder weiter Teile der CDU/CSU? Die find ich erschreckend. Abstrus, das alles. Und, wie ich bereits sagte: das unangenehmste an dieser Studie ist ihre Darreichungsform. Düster? Erschreckend? Erschreckend sind auch teils die Autoren dieser Studie, die “problematische Einstellungsmuster” feststellen als ob es sich bei den Muslimen um ungehorsame Schüler handelte. Kopfschmerzen.
Marco W. ist frei und die guten Deutschen freuen sich
Den meisten Uelzenern ist es gleich, wann Marco in seine Heimatstadt zurückkehrt. “Hauptsache, er ist dort weg”, sagt ein Mädchen von seiner Schule. “Sein Leben hat einen totalen Knick bekommen, den kann man nur ganz schwer wieder ausbügeln.” […] Der Ort zelebriert die Nachricht mit einem Autocorso und einem Hupkonzert wie zu Zeiten der Fußball-Weltmeisterschaft. Doch als der Gottesdienst beginnt, verstummt das Gebrüll. “Da legen wir nach, wenn Marco wirklich hier angekommen ist”, sagen drei Halbstarke mit Stadion-Trompeten an der Eislaufbahn in der Stadtmitte.
Die Solidarität und das Mitgefühl in der niedersächsischen Kleinstadt sind ungebrochen. Jeden Mittwochabend gab es seit Marcos Inhaftierung eine gut besuchte Andacht in der St. Petri-Kirche, die entgegen der üblichen Öffnungszeiten jeden Tag von acht Uhr morgens bis halb neun abends ihre Tore öffnete.
Jubelnde Massen von Deutschen, die sich freuen daß er “dort” weg ist. Das hat mehr als nur ein Geschmäckle. Es hat ein bißchen was vom Friedmann-Fall, sowie verschiedenen Übergriffen Israels auf seien Nachbarn, die wochenlang Antisemitismus als normales Diskurselement wieder eingeführt hatten. Der Fall Marco hat ähnliches für Islamophobie und ganz gewöhnlichen Rassismus geschafft. Solange Marco noch eingesperrt war, konnte man seinen Rassismus hinter pseudogutmenschlichem ‘Engagement’ verbergen. Das war besonders angenehm für solche, die sich für keine Rassisten hielten und halten, da konnten sie mal gut vom Leder ziehen, ohne daß ihnen mulmig wurde. Das ist die alte “Ich hab nichts gegen Ausländer, aber…”-Fraktion. Bezeichnend ist diese Passage, in diesem sonst mäßig geschriebenen SPON-Artikel:
Am meisten freuen sich die Deutschtürken über Marcos Heimkehr. “Ich wurde hier in der Firma täglich von deutschen Kollegen wegen Marco angemacht”, erzählt ein Türke aus Duisburg dem Hürriyet-Forum im Internet erleichtert. “Wenn noch einmal so etwas passiert, bitte schickt den Beschuldigten sofort zurück in seine Heimat. Die Leidtragenden sind zum Schluss doch nur wir und unser Land.”
Immer lesenswert auch classless’ schlaue Kolumnen wie dem Ökonomischen Gottesdienst.
Verfassungsgericht, übernehmen Sie!
Triumphierend verkündet die Welt heute
Das Kopftuchverbot in Hessen bleibt. Nicht nur Lehrerinnen, keine Beamtin darf in Hessen ein Kopftuch tragen. So entschied der hessische Staatsgerichtshof, der damit eine Klage der Landesanwältin Ute Sacksofsky zurückwies. Sacksofsky, eine Frankfurter Rechtsprofessorin, die vom Landtag gewählt wurde, hatte argumentiert, das Gesetz benachteilige den Islam und die Frauen und sei deshalb nicht verfassungsgemäß. Wörtlich fordert das Gesetz: „Beamte haben sich im Dienst politisch, weltanschaulich und religiös neutral zu verhalten.“ Ausdrücklich heißt es: „Insbesondere dürfen sie Kleidungsstücke, Symbole und andere Merkmale nicht tragen oder verwenden, die geeignet sind, den politischen, religiösen oder weltanschaulichen Frieden zu gefährden.“ Umgekehrt werden Merkmale der christlich-abendländischen Tradition Hessens ausdrücklich begrüßt.
Mann. Ist das zum Kotzen.
Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zeigte sich im Gespräch mit WELT ONLINE sehr zufrieden mit dem Urteil. „Die Kopftuchentscheidung des hessischen Staatsgerichtshofs hat über den konkreten Fall hinaus erhebliche Bedeutung und stellt bundesweit ein Signal für die christlich und humanistisch geprägte abendländische Tradition unseres Landes dar.“ Diese Tradition umfasse die Grundwerte der westlichen Welt wie Gleichheit von Mann und Frau, Religionsfreiheit, Toleranz und individuelle Freiheit.
„Wir haben es in Deutschland in den letzten Jahrzehnten versäumt“, so der Ministerpräsident, „deutlicher darüber zu sprechen, welche Regeln für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft erforderlich sind und wo auch klare Grenzen gezogen werden müssen.“ Koch kritisierte, für Integration werde zu wenig Gegenleistung verlangt. „Wir in Deutschland sind offen für andere Kulturen und nehmen diejenigen, die zu uns kommen, mit offenen Armen auf“, meinte der Ministerpräsident. „Aber deren Integration in unsere Gesellschaft kann keine Einbahnstraße sein. Und so können wir Respekt vor der dieses Land prägenden Religion erwarten, ohne dass darin ein Angriff auf andere Religionen gesehen wird.“
Ich will auswandern. Nur wohin?
Broder über Barth
Da haben sich die zwei richtigen getroffen. Broder schreibt einen dämlichen Artikel über den dämlichen Barth. Gegen Ende schreibt er
Dennoch bleibt der Aufstieg von Mario Barth zum Superstar ein Mysterium. Die perfekte Vermarktungsmaschine, die hinter ihm mittlerweile brummt, kann die offenkundig bestehende Nachfrage ja nur bedienen oder allenfalls befeuern, aber nicht selbst schaffen.
Die Antwort liegt auf der Hand: wenige ‘Comedians’ bedienen so sehr und so ausschließlich das gleiche menschenfeindliche Klischee vom Mann und der Frau die vom Mars respektive der Venus kommen (eine Art Kommentar dazu schrieb ich hier). Und das hätte Broder doch auffallen können, schließlich verdankt er seinen ‘Erfolg’, in jüngster Zeit jedenfalls, ebenfalls nicht seiner Brillianz, sondern der Tatsache, daß er seit einigen Jahren unermüdlich ebenfalls immer wieder die gleichen menschenfeindlichenKlischees bedient. Gut, in seinem Fall sind es andere. Das ist aber auch schon alles.
Christlicher Fundamentalismus (Kram)
Angetippt von diesem SPON Artikel, besonders dieser Passage
Williams provoziert immer wieder mit seinen Äußerungen. Im vergangenen Jahr bezeichnete er Befürworter eines Angriffs gegen Syrien oder Iran als kriminell und mörderisch. Die israelische Tageszeitung Haaretz kritisierte Williams wegen dessen Äußerungen in Bethlehem zu Israels Mauer. Zuvor hatte Williams’ Amtsvorgänger Bischof Carey ihn wegen eines Boykott-Aufrufs angegriffen. Damals hatte unter Williams’ Vorsitz die Synode der Anglikanischen Kirche entschieden, Aktienanteile am US-Unternehmen Caterpillar zu verkaufen. Begründung: Die Firma liefere die Bagger, mit denen Israel Häuser in Palästinensergebieten einreiße.
Auch im aktuellen Interview mit dem Magazin “Emel” erwähnt Williams das enorme Leid, das die Mauer in Israel verursache. Von Terroranschlägen sprach Williams nicht. Einzige verworren-kritische Äußerung zum Islam: Die muslimische Welt sollte bedenken, dass man etwas von der Frage lernen könne, wie “klassische liberale Demokratie zu einer islamischen Weltsicht passt”.
Abgesehen davon empfiehlt Williams in dem Interview allen Gläubigen die muslimischen Betrituale: Fünfmal am Tag zu beten könne helfen, “Gott stärker in den Alltagsrhythmus zu integrieren”.
mußte ich an etwas denken, von dem ich längst lustige Passagen zitieren wollte. Einmal ein Artikel in dem Parzany und seine unerträgliche Pro Christ Veranstaltung quasi von rechts kritisiert wird, was einem Evangelikalen erst einmal passieren muß:
Wesentliche Bestandteile des biblischen Evangeliums werden bei Pro Christ verschwiegen bzw. haben nicht das Gewicht, das sie von der Bibel her haben müßten. […]
** die Heiligkeit Gottes, der ein verzehrendes Feuer ist;
** der Zorn Gottes über alle Sünde und über die gottlosen Sünder;
[…]
** die völlige Verdorbenheit des sündigen Menschen, an dem nichts Gutes ist und der zu nichts Gutem fähig ist, der unter die Sünde versklavt ist;
** die Tatsache, daß auch nach menschlichen Maßstäben „gute“, ordentlich lebende Menschen vor Gott verlorene Sünder sind;
** die Tatsache, daß auch „moderne“, heute gesellschaftlich akzeptierte Sünden wie Hurerei (vorehelicher Geschlechtsverkehr, Zusammenleben ohne Trauschein) vor Gott ein Greuel sind und zur Verdammnis führen (Ähnliches gilt z.B. für Abtreibung, Steuerbetrug, Lügen);
[…]
** klare Buße als Bruch mit der Sünde und Unterwerfung unter Gott;
** die Aufforderung des Herrn Jesus Christus an alle Gläubigen, ihr Eigenleben zu verleugnen und zu verlieren und ihr Kreuz auf sich zu nehmen;
[…]
** die Ausschließlichkeit des Heils allein durch Jesus Christus auch im Hinblick auf Anhänger anderer Religionen.[…] Im Licht der Bibel müssen wir aber feststellen, daß jede gewichtige Verkürzung des Evangeliums im Grunde auch schon eine Verfälschung darstellt. Paulus zeigt in Apg 20,26-27, daß es Blutschuld nach sich zieht, wenn ein Verkündiger unbequeme Wahrheiten verschweigt und nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt.
Weiterhin gibt es ja noch das Aussetzen der Lektüre von Harry Potter in Chemnitz (und zwar nicht aufgrund berechtigter Einwände, was die literarische Qualität des Textes als Schullektüre betrifft), worüber an verschiedener Stelle, unter anderem ebenfalls in SPON berichtet wurde
Eine Chemnitzer Schule hat auf Bitten zweier Eltern die Lektüre von Harry Potter vom Lehrplan genommen. Die Eltern hätten sich in ihren christlichen Gefühlen verletzt gefühlt, berichtet die in Chemnitz erscheinende “Freie Presse”. Der Schulleiter des Kepler-Gymnasiums, Stephan Lamm, erklärte, man respektiere die Gefühle der Eltern und werde Harry Potter nicht als Einzelwerk in der betreffenden 5. Klasse behandeln. […] Die beiden Elternpaare hätten sich hauptsächlich an der Magie gestört, die in den Romanen viel Raum einnehme.
Gruselig wird es, wenn man das noch recht kleine Netz (in ganz Deutschland wohl nur zwischen 40 und 100 Verweigererfamilien) der fundamentalistischen Schulverweigerer betrachtet. Der Sprecher dieser bewegung schreibt Dinge wie
„Wer ein Gewissen knechtet, mit dem wird Gott rechten”, heißt es in dem Schreiben wörtlich.
Trotzdem es recht wenige sind, bekommen sie, wie der Fall in Chemnitz zeigt, immer wieder Einfluß auf Schulen oder, wie aus Hubers neugewonnener Unterstützung für die evangelikale Bewegung deutlich wird, auf Mainstreamkirchen. Unterstützung finden diese Gruppierungen, die sich etwa König Drosselbart aufgrund der dort enthaltenen Blasphemie (“ein Werk des Teufels”) verweigern, auch von der Partei Bibeltreuer Christen. Guckst du hier:
Die PBC mit ihren rund 100.000 Wählern stehe “voll hinter den Heimschulfamilien”, schreibt der bayerische Landesvorsitzende Johannes Schabert (Nürnberg) in einem Offenen Brief an Adenauer. […] Schabert erinnert zudem daran, daß das Verbot von Heimschulunterricht “auf das Jahr 1938 unter Adolf Hitler zurückgeht”. Er zieht ferner eine Parallele zwischen dem Rücktritt der bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier (CSU) und ihrem scharfen Vorgehen gegen Heimschuleltern. Sie habe gegen mindestens sieben Elternteile Beugehaft verhängt. Schabert: “Der Prophet Sacharja sagte bereits vor 2.500 Jahren, daß wer Gottes Volk antastet, seinen (Gottes, Anm.) eigenen Augapfel antastet.”
Abschließend die im selben Artikel zitierte, na, man möchte schon fast sagen: Drohung des kölschen Baptistenpredigers Hartmann
“Diese Eltern haben dem kommunistischen Druck nicht nachgegeben und ihm widerstanden; glauben Sie, daß diese Menschen vor Ihren Drohungen zurückschrecken?”
Aktion Wir helfen Broder
Würden wir nicht jeden Tag von Selbstmordattentaten im Namen Allahs lesen, bei denen Hunderte von Menschen massakriert werden, wären die Attentäter vom 11. September nicht gläubige Muslime gewesen, die davon überzeugt waren, dass sie göttlichen Willen vollstrecken und dafür im Paradies belohnt werden, wüssten wir nicht von öffentlichen Hinrichtungen an Homosexuellen und Steinigungen von Frauen im Gottesstaat der Ajatollahs, von Ehrenmorden in Amsterdam und Berlin, hätte kein Mensch Angst vor dem Islam und den Muslimen.
Ich bin grade vom Stuhl gefallen vor Lachen beim Lesen des letzten SPON Artikels des herzigen Herrn Broder. Kann bitte jemand dem Herrn Broder ein Buch kaufen oder ihm einen Büchereiausweis besorgen? Bitte. Bildung ist ein Menschenrecht . Man sollte sie Broder nicht vorenthalten. Man muß nicht einmal die einschlägige Studie des Runnymede trust lesen oder Edward Saids frühes Werk (bis und inklusive Orientalism). Es reicht schon, einmal über den oben zitierten Text nachzudenken. Wenn man dann darauf kommt, welche Prämissen in ihn eingingen und wieso deshalb manche Schlüsse, die Herr Broder zieht, nur so dauerhaft sind wie diese fragwürdigen Prämissen (die er in anderen Bereichen selbst nicht annimmt übrigens), dann wäre man schon weiter.
Ps. Der watchblog islamophobie hat sich auch zum von Herrn Broder in offensichtlich angetrunkenem Zustand kommentierten Abend geäußert:
Für die “Problemdastellung” waren Frau Illner und Frau Ates (mit Gastauftritt von Mina Ahadi) zuständig, doch die anderen Diskutanten redeten konstruktiv miteinander.
Erstmal hiess die Sendung: unser Vorurteil, ihr Glaube. – Passt der Islam nach Deutschland.
Es war alles sehr freundlich, verständnisvoll, dialogorientiert
Thea Dorn
Bei Menschen, die in einer Sache etwas Richtiges sagen, bin ich immer maßlos enttäuscht, wenn sie dann ärgerliche Sachen auf anderen Gebieten erzählen. Und selten kommen gut und schlecht so oft im Doppelpack wie beim Feminismus. Thea Dorn ist eine der wenigen Menschen in Deutschland, die ein großes Publikum hat und trotzdem quasi reihenweise sinnvolle Dinge über den Feminismus zu sagen hat. Ob sie über Eva Hermann oder über den Feminismus allgemein spricht, es ist immer ziemlich genau und zutreffend, was sie zu sagen hat, aber wenn man sie nur ein bißchen läßt, sagt sie im Anschluß immer noch etwas über den Islam. Der scheint ja ohnehin heute in jedes Diskussionseckchen zu passen, neuerdings auch in die Anti-Pauli-Hetze der Welt . Bei Thea Dorn fängt das dann bei wohlfeilem Muslim-Bashing an und hört damit auf, daß man in der Bücherfernsehsendung die man ganz anständig moderiert, dem unsäglichen Herrn Broder Zeit, Raum und Lob für seine wirklich übelriechende Dummheit gibt. Diese Menschen, die Schwierigkeiten mit komplexen Sachverhalten haben und dann gerne den anderen die Beschränktheit vorwerfen, die sie selbst zur Schau tragen. Beim Herrn Broder ist da schon nichts mehr zu hoffen. Aber Thea Dorn? Womit wir beim Ausgangsärger wären. Wieso können Menschen, die sich bei einem wichtigen und schwierigen Sachverhalt vernünftig aufführen, das nicht auch bei anderen tun?
Furchtbar, das.